Es ist vollbracht. Am Freitag habe ich zusammen mit angstfreiem Bruder und bienenresistentem Amon den Honigraum der ersten Bienenkiste „leergeräumt“. Früh aufstehen war die Devise, da morgens noch nicht allzu viele Bienen ihren Aktivitätsmodus eingeschaltet haben und die Hitze das Thermometer erst im Laufe des Tages steigen lassen sollte.
Wir haben die Kiste ca. 5m entfernt von ihrem Standort geöffnet, sodass die wiederkehrenden Flugbienen uns nicht bei der Arbeit stören konnten. Hat super geklappt – die Flugbienen schwirrten dann während der Ernte in sicherem Abstand zu uns genau an der Stelle herum, an der vorher die Kiste stand. Im Anschluss an die Honigernte haben wir die Bienenkiste natürlich an ihren alten Platz zurückgestellt, sodass alle Bienen wieder zu ihren Schwestern,der Brut und ihrem Honiganteil für die Überwinterung zurück konnten.
Aber immer der Reihe nach.
Schon beim Öffnen der Kiste schlug uns ein süßlich duftender Geruch entgegen. Der Honigraum war für unsere Verhältnisse (langer Winter…) gut gefüllt, sodass nur wenig Bienen auf den Waben saßen. Wir konnten also ohne große Probleme die 12 Honigwaben entnehmen. Pro Wabe ist theoretisch fast 2kg Honig zu ernten. Die Maximalernte bei der Bienenkiste beläuft sich auf ca. 20kg Honig.
Mein Job war es, die Waben behutsam zu entnehmen – Gevatter Amon hat sie dann vorsichtig bienenfrei gefegt und die Waben in eine bienendichte Kiste gestellt.
Die feinen Fotos/Videos in diesem Artikel verdanken wir meinem Bruder (der übrigens ohne Daft Punk Bienenschutzanzug am Start war…)



Ihr könnt euch vorstellen, dass wir alle ein wenig aufgeregt waren – was wohl auch die Bienen gemerkt haben. Kurzfristig „Leidtragender“ war Amon, den eine Biene in den Arm stach. Nur die Harten kommen in den Garten und soooo schlimm ist ein Bienenstich nun auch wieder nicht – vor allem, wenn der Stichkanal direkt ausgesaugt wird. Nach 30 Stichen hat sich der Durchschnittsorganismus an das Gift gewöhnt und es tut noch weniger weh und schwillt auch nicht mehr wirklich an. Also jetzt noch 29, Amon! 😎
Nachdem wir alle Waben entnommen hatten, verschlossen wir die Kiste wieder und machten uns an den weiteren „Verarbeitungsprozess“ des Honigs. Verarbeiten ist eigentlich übertrieben formuliert, denn die Bienen leisten ganze Arbeit und liefern ein fertiges Naturprodukt. Der Honig muss nur irgendwie aus den Waben raus…
Wer imkert, besitzt ganz oft sehr viele Bienenstöcke, die er „bewirtschaftet“. In solchen Fällen, kombiniert mit „normalen“ Beutesystemen, käme jetzt die berühmte Honigschleuder zum Einsatz. Da wir aber nicht von Zentnern Honigmasse sprechen, sondern von Kilos, kommt bei uns die sogenannte „Crash & Strain“ Methode zum Einsatz. Die Waben werden zusammen mit dem enthaltenen Honig klein gestampft und die ganze Pampe läuft dann in zwei Tagen durch eine Siebvorrichtung (Marke Eigenbau) bis sich im unteren Honigeimer das ganze flüssige Gold gesammelt hat.

Heute Abend ist es dann soweit und der gesiebte feine Honig wird mittels Abfüllhobbhock (Was für ein Wort. Herrlich.) in Gläser abgefüllt. Fehlen nur noch Etiketten und dann bitte rauf geschmiert aufs Frühstücksbrot.
Im nächsten Blogeintrag schreibe ich über die Varroadiagnose mittels Puderzuckermethode. 🙂 Nur, damit ihr schon mal Bescheid wisst – hier ein sehr Respekt einflößendes Video, in dem eine junge Imkerin das ganze ohne Schutzkleidung durchzieht. Ganz schön mutig.










Dies ist die Geschichte von Jannik Pedersen, mit dem ich während meiner Ausbildung zum Divemaster zusammenarbeitete. Jannik kommt aus Dänemark, seine Hobbies sind Playstation spielen, Wasserpfeiffen und betrunken auf Parties mit Frauenüberschuss herumlungern. Jannik hat fünf Jahre lang in Thailand als Divemaster ein standesgemäßes Hippieleben geführt und zu der Zeit als ich ihn traf, war er bereits intensiv mit seinen weiteren Karriereplänen beschäftigt – man kann leider nicht ein ganzes Arbeitsleben mit tauchen in Thailand verbringen. Wie die meisten Dänen zieht es Jannik hinaus aufs Meer und sein ultimatives Lebensziel ist es als Kapitän auf privaten Superjachten zu arbeiten. Da hat er mit seiner Nationaliät gewisse Vorteile, Dänemark ist die Heimat von MAERSK, der weltweit größten Containerschiffgesellschaft und nebenbei jener mit den höchsten Standards und bestem Ruf. Das dänische Bildungssystem bietet traumhafte Möglichkeiten auf dem zweiten Bildungsweg, unter anderem ein Studiums-Ausbildungsderivat zum 1. Brückenoffizier der Kommerziellen Hochseeschiffahrt mit drei Praktikumsjahren auf den modernsten Schiffen von MAERSK. Das ist es auch, wo Jannik momentan gelandet ist. Ich kann ihn mir gar nicht so richtig vorstellen wie er da gerade in seiner Offiziersuniform auf einer hypermodernen Brücke 350 Meter Stahl und hunderttausende Bruttoregistertonnen im Wert von einigen Milliarden mit einem Joystick durch die Weltmeere steuert, tausende Kilometer vom nächsten Nachtclub entfernt. Ich kenne einen anderen Jannik, einen dessen höchstes Interesse einer Point&Shoot Kamera im Zigarettenschachtelformat gilt, und dem was man da herausholen kann.



