Bloggen – Internetmarketing für Kreative

Eine Zusammenfassung der Antworten auf die Fragen was, wie, warum und „wozu denn zum Teufel nochmal!“ über bloggen im Jahre 2013.

Erste Frage – „Bloggen, über was?“ Deine tägliche Arbeit natürlich, und zwar nach dem Prinzip:

Du bist ein Experte

Hierzu müssen wir dem Begriff „Experte“ erstmal seine ürsprüngliche Bedeutung wieder zurückgeben, denn er wird im Alltagsgebrauch etwas verzerrt benutzt: Ja, Du bist ein (nicht: der einzige) Experte auf dem Gebiet deines momentanen Schaffens. Du beschäftigst Dich tagtäglich damit, kennst funktionierende Methoden, bist über verbreitete Probleme auf diesem Gebiet am laufenden und hast evtl. sogar deine eigenen Lösungen dafür. Es gibt viele Experten auf deinem Gebiet – Experten tauschen sich auf Augenhöhe aus und der Umstand, daß Du dich in deinem sozialen Umfeld wahrscheinlich mit Experten auf demselben Gebiet umgibst, verstellt Dir eventuell den Blick darauf, daß 99,99% der Menscheit überhaupt keinen Schimmer davon hat, wie Du deine Arbeitsergebnisse erreichst, auf was für Probleme Du unterwegs stößt, und wie Du sie löst.

Weiterhin hat „Expertise besitzen“ auch Rollencharakter, Beispiel: Ich hier im Internetmarketing. Stecke mich in einen internationalen Kongress über Internetmarketing und ich habe mit Sicherheit keinen einzigen Pieps zu melden – und selbst wenn ich etwas Nützliches beizutragen hätte, würden nicht viele höhergestellte Experten zuhören, geschweige denn meine Ideen in Betracht ziehen. Ich bin selbst nur einer von hundertausenden einfachen Arbeitern im Weinberg Googles, aber ich tue das jetzt schon einiger Zeit jeden Tag für diverse Kunden, bin auf dem Laufenden, habe Erfahrung mit funktionierenden Methoden gesammelt, etc – Dies versetzt mich in die Lage mein Wissen und Erfahrung meinen Kunden und eventuell einer weiteren spezifischen Zielgruppe (hier: kreative Mittelständler) in ihrer Sprache weiterzuvermitteln. Im Gegensatz zur internationalen Expertenelite hören mir meine Kunden aber aufmerksam zu und profitieren davon – dasselbe gilt (hoffentlich) für die Zielgruppe dieses Blogs, womit wir bei einem weiteren wichtigen Merkmal des Experten in diesem Zusammenhang wären: Er kann sein Wissen über die Thematik in verständlicher Sprache weitergeben. Das ist ist es doch, wo wir den „Experten“ meistens vorfinden – Im Fernsehen ist er derjenige, der uns, die wir weit ab vom Thema sind, die Sachlage erklärt. Da wird keiner vor die Kamera geholt, der zwar alles weis aber nur Fachchinesisch absondert, sondern wir werden meist von Leuten mit solidem Halbwissen und hoher Kommunikationskompetenz aufgeklärt.

Fazit: Wir gehen davon aus, daß Du auf deinem Gebiet Experte bist, jetzt müssen wir eventuell nur noch an der erwähnten Kommunikationskompetenz arbeiten.

Anforderungen an einen Blogeintrag

Du wirst nicht jeden Blogeintrag perfekt nach Vorgaben abliefern können, dafür hast Du mit deiner eigentlichen Arbeit zuviel zu tun. Daher stelle ich die Anforderungen flexibel dar (minimum, gut, perfekt).

Blogtitel:

bildet die Ausnahme, der Titel muß immer perfekt sein, was heißt das:

  • Nenne das Kind beim Namen!
  • benutze Schlüsselwörter!
  • versuche mit maximal 77 Zeichen auszukommen
  • sei prägnant („Bloggen – Internetmarketing für Kreative“ anstatt z.B: „Schreib doch mal, das ist Wichtig„)

Blogtext

  • Wortanzahl:  minimum: 100 – gut: 300 – perfekt: mehr als 500
  • benutze korrektes Deutsch in korrekter Schreibweise (Du kannst Umgangsprache in gewissem Umfange benutzen)
  • Äussere Dich zur Sache
  • Schreibe „unique content“ – kein copy&paste! Wenn überhaupt, dann ist das ein Zitat und als solches zu Kennzeichnen!
  • vermeide unnötiges Geschwafel
  • gib Tips und Hinweise
  • schreibe Unterhaltsam
  • binde weitergehende Links zum Thema ein – Grundregel: ein Link pro 200/300 Wörter
  • Medien: minimum: 1 Foto – gut: mehr als das – perfekt: mehr als zwei Fotos und Video
  • Interne Verlinkung: Wiederhole dich nicht – hast Du bereits einen Aspekt in einem Beitrag behandelt und kommst in anderem Zusammenhang wieder darauf zurück, binde nur Link und den Hinweis darauf ein, dass Du das schonmal angesprochen hast. Beziehe Dich auf frühere Ergebnisse deiner Arbeit.
  • sei Hilfreich
  • sei offen & ehrlich – lass uns an deiner Verzweiflung und Frustration über ein Detailproblem teilhaben – Ich wette 100,-€ darauf, daß Du damit nicht alleine auf der Welt bist und Experten in der gleichen Situation finden Halt und Bestätigung darin nicht die Einzigen zu sein, die genau daran gerade auch verzweifeln.

Warum Bloggen

Dazu folgender Merksatz:

Es ist kein Zufall, daß
Authorität
und
Author
denselben Wortstamm haben!

Authorität, im Internetmarketing-Zusammenhang auch als Synonym für Vetrauenswürdigkeit, auf deinem Gebiet ist nun essentiell. Meine Grundannahme ist, daß Du im Real-Life Vertrauenswürdigkeit und Expertise auf deinem Gebiet besitzt. Wenn Du das Internet für deine Zwecke einsetzen willst, musst Du zumindest etwas von deiner Expertise ins Internet exportieren – sprich: da reinschreiben!

Eine gute Nachricht, falls Du dich generell schwer tust Geschriebenes abzuliefern: Die Erfahrung zeigt, daß solange Du Wertvolles, Relevantes und Hilfreiches zum Thema ablieferst, dir enorm viele Schnitzer in Bezug auf Form und Sprache verziehen werden – das soll keine Ausrede sein, hier nicht doch den Versuch von Verbesserungen zu wagen. Diese kommen aber mit regelmäßigem Schreiben (und vor allem Lesen) oft auch automatisch.

Zwecke des Blogs

Neben dem eben genannten Hauptgrund bietet uns der Blog heute viele weitergehende Zwecke und Verwendungsmöglichkeiten. Deine Authorität und Expertise ist über den Blog nun im Internet weithin Sicht- und vor allem folgenderweise Meßbar:

  • Wie regelmäßig veröffentlichst Du Einträge
  • Wieviele Leser erreichst Du damit
  • Wirst Du verlinkt und wenn ja in welchem Kontext, von wem und wie oft
  • Welche und wieviele Soziale Signale bekommst Du dafür

Suchalgorhythmen werten all dies aus und versehen Dich, die enstprechende Webseite und jeden einzelnen deiner Einträge mit Authoritäts- und Vertrauenswürdigkeitsmetriken. Diese messbare Expertise kannst Du dann für diverse Zwecke einsetzen, z.B:

  • Stärkung und Ausbau deines Kerngeschäfts
  • Erhöhung deiner Neukundenanzahl
  • Höhere Bindung deiner Bestandskunden
  • Stärkung deiner Kerninhalte durch entsprechende Verlinkung
  • monetarisierung deiner Expertise an sich – in vielfachen verschiedenen Formen

Wichtigkeiten am Rande

Bis hierher habe ich die Hauptgründe und Merkmale zusammengefasst, natürlich ist bloggen im echten Leben viel mehr als das und vor allem bunter. Natürlich sollst Du auch Spaß damit haben, lustige und skurrile Sachen rebloggen, deine Meinung über Dinge die nicht direkt mit deiner Arbeit zu tun haben mitteilen und gerne kannst Du dich auchmal einfach nur über die GEMA im generellen auskotzen. Nur sind das alles Seitenlinien in deinem Blog mit eigenen Nebenkategorien – laß keinen Zweifel daran was bei Dir Phase, und was das Hauptthema in deiner Welt ist. Eventuell hast Du bereits Bait-Content-Linien am laufen (vgl: Facebook im Internetmarketing) – ordne sie und den ganzen Rest sorgfältig und sinnvoll in der Hierarchie deines Blogs an. Es sind generell noch weitere Kleinigkeiten zu bedenken:

Follower vs Fans

Als DJ, Feuerjongleur oder Origamistar hast du vielleicht Fans, im Internet und beim bloggen dagegen hast du Follower oder noch besser und in deutsch: Leser – freunde dich mit diesem Begriff an, denn er schafft Augenhöhe untereinander. Wenn Du relevantes zur Sache beizutragen hast, bekommst Du mit einiger Wahrscheinlichkeit irgendwann Experten auf deinem Gebiet als Leser, die einen höheren Status als Du geniessen. Diese möchten auf Augenhöhe angesprochen werden, damit sie dir als Leser und Kontakt erhalten bleiben (Falls Du Experte im Internetmarketing bist: RAUS hier, aber schnell – Du hast hier nix verloren! Ich mache mich hier nur peinlich und hoffe es merkt keiner..)

Wen interessiert das denn?

„Eine ganze menge Leute“ – ist die direkte Antwort. Ich möchte Dich daran erinnern, dass das Internet weltweit erreichbar ist und Suchmaschinen als Makler zwischen Interessenten und Inhalten einen immer perfekteren Job erledigen. Denke über deinen alltäglichen Horizont hinaus und identifiziere dein weltweites Leserpotential – gut also wenn Du etwas Englisch kannst (das gilt im übrigen für dein gesamtes Webangebot!).

So oft musst Du neue Artikel posten

  • minimum: alle zwei Wochen
  • gut: zwei pro Woche
  • perfekt: jeden Tag

Du kannst es tatsächlich nicht selbst erledigen

Die Liste der Ausreden, die ich hier als gültig ansehen würde ist kurz – so extrem kurz, dass sie hier so wenig Platz wegnehmen würde als dass ich sie gar nicht erst anführen werde. Was tun? Nun, stelle jemanden an, der das für dich erledigt (die Regelbezahlung ist 2 Eurocent / Wort). Dieser jemand hat dann die problematische Aufgabe dein Tagewerk zu verfolgen und das alles in die genannte Schriftform zu bringen. Das ist IMHO auch der einzig gültige Verwendungszweck der Berufsbezeichnung „Blogger“. Wenn sich jemand selbst als professioneller „Blogger“ vorstellt, lautet die nächste Frage sofort: „Wer ist dein Auftraggeber und was hindert ihn daran es selbst zu tun?“ – Ansonsten bezeichnet sich ja auch keiner als „Emailer“ bloß weil er Emails als tägliches Arbeitswerkzeug benutzt. Bloggen ist heute eine Methode, ein Werkzeug, eine Tätigkeit im Rahmen einer anderen Haupttätigkeit. Viele Internetjournalisten denken „Blogger“ wäre eine hippe Berufsbezeichnung aber das ist ihr Problem, nicht deins.

Frohes Schaffen, und schreib‘ drüber!

Feines Tier